Getrocknete und pulverisierte Chilis werden häufig als Cayenne-Pfeffer bezeichnet. Es handelt sich hierbei also nicht um eine Pfeffer-Varietät, sondern lediglich um eine andere Bezeichnung für Chilipulver.
Forscher am Larner College of Medicine an der University of Vermont stellten in einer großangelegten prospektiven Studie außerdem fest, dass man mit Hilfe eines regelmäßigen Chili-Verzehrs das Risiko eines vorzeitigen Todes um 13 Prozent reduzieren kann – besonders wenn es sich um den Tod durch Herzinfarkt und Schlaganfall handelt. Die Studie erschien im Januar 2017 im Online-Magazin PLoS ONE.
Chilis und andere Gewürze werden schon seit Jahrhunderten als Heilmittel bei den verschiedensten Krankheiten eingesetzt. Studien zu Chilis und ihrem Einfluss auf die Lebenserwartung gibt es dennoch erst wenige. Lediglich eine weitere Studie, die im Jahr 2015 veröffentlicht wurde, zeigte, dass Chilis die Lebenszeit verlängern können und konnte somit von der aktuellen Untersuchung bestätigt werden.
Darin hatte Dr. Benjamin Littenberg, Professor der Medizin, Daten von mehr als 16.000 Menschen analysiert. Sie waren 23 Jahre lang im Rahmen der sog. NHANES-III-Studie (National Health and Nutritional Examination Survey) medizinisch beobachtet worden.
Chili-Konsumenten hatten zwar im Allgemeinen ein niedrigeres Einkommen, eine weniger gute Bildung und nicht immer einen besonders guten Lebensstil, da sie häufig rauchten und Alkohol tranken. Doch aßen sie offenbar auch mehr Gemüse und hatten niedrigere Cholesterinspiegel als jene, die keine Chilis mochten. Chilis können also offenbar – wenn regelmäßig verzehrt – so manche Laster kompensieren und trotz der suboptimalen Lebensweise den Gesundheitszustand deutlich verbessern.
Wie Chilis das Leben verlängern
Obwohl man nun den Mechanismus, wie Chilis konkret die Sterblichkeit verzögern können, noch nicht genau kennt, geht man davon aus, dass es das Capsaicin ist, der Hauptwirkstoff in den Chilis, der für die verlängerte Lebenszeit verantwortlich ist", so die Studienautoren rund um Professor Littenberg.
Capsaicin nun hat sehr viele positive gesundheitliche Auswirkungen und beeinflusst viele Prozesse und Reaktionen im Körper, erklärt Littenberg. Schon allein die drei ersten der weiter oben aufgeführten Wirkungen des Capsaicins (Antioxidans, Abnehmhilfe und Blutverdünnung) bringen enorme Vorteile in Sachen Herz-Kreislauf-Gesundheit.
Denn wer schlank ist, durch die antioxidative Wirkung über gesunde Blutgefäß Wände und dank der Blutverdünnung über gut durchblutete Herzkranzgefäße verfügt, ist vor Herzinfarkt und Schlaganfall geschützt. Berücksichtigt man dann noch die positive Wirkung des Capsaicins auf die Darmflora, wird klar, dass man mit Chilis im Speiseplan kaum noch ernsthaft krank werden kann.
Und wenn Sie Chilis nicht mögen, dann können Sie das Capsaicin auch sehr einfach über Capsaicin-Kapseln einnehmen, die es inzwischen im Handel gibt.Chilis am besten mit Ingwer kombinieren
Wenn Sie die positive Wirkung der Chilis noch unterstützen möchten, dann kombinieren Sie diese mit Ingwer. In einer Studie, die im September 2016 von der American Chemical Society veröffentlicht wurde, entdeckte man, dass die Kombination von Chilis mit Ingwer ein kraftvolles Anti-Krebs-Mittel darstellt.
Während in den Chilis der Hauptwirkstoff Capsaicin schlummert, ist es im Ingwer das 6-Gingerol. Besonders in Asien werden beide Gewürze regelmäßig in der Küche eingesetzt. Von dort stammen auch die meisten Studien zu den gesundheitlichen Vorteilen von Chilis und Ingwer.
Etliche Studien haben gezeigt, dass Chilis Krebs bekämpfen, andere jedoch ließen vermuten, dass eine Ernährung, die reich an Capsaicin war, mit einem erhöhten Magenkrebsrisiko in Verbindung stehen könnte. Ingwer hingegen erbrachte stets ausschließlich positive Studienergebnisse.
Seltsam ist hier jedoch, dass sowohl Capsaicin als auch 6-Gingerol an dieselben Zellrezeptoren binden – und zwar an jene, die eigentlich das Tumorwachstum fördern, obwohl Capsaicin meistens und Ingwer immer das Gegenteil tut.
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